Service mit Tradition: Das älteste Autohaus der Welt
Autohaus Ebert GmbH & Co. KG
Wirtschaftsforum: Herr Baldus, ein Autohaus mit einer mehr als 120-jährigen Geschichte, das ist eine Seltenheit. Erzählen Sie uns doch bitte kurz etwas zum Werdegang der Autohaus Ebert GmbH & Co. KG.
Bernd Baldus: Gerne. Zusammen mit unseren Kollegen aus Karlsruhe, der S & G Automobil AG, sind wir das älteste Autohaus der Welt. Das ist besonders bemerkenswert, da das Automobil erst zwölf Jahre vor unserer Gründung erfunden worden ist. Im Laufe der Zeit hat sich das Autohaus stetig weiterentwickelt und vergrößert. Ein erheblicher Umbruch war die Übernahme der gesamten Firmengruppe durch die Familie Pfenning 2014. Seit diesem Jahr haben wir dieses Autohaus auf neue ʻFüßeʼ gestellt. 2014 hatten wir 210 Mitarbeiter, fünf Betriebe und einen Umsatz von 50 Millionen EUR. Heute beschäftigen wir 380 Mitarbeiter in zwölf Betrieben und erwirtschaften einen Umsatz von 200 Millionen EUR.
Wirtschaftsforum: Wie sieht das Portfolio des Autohauses Ebert heute aus?
Bernd Baldus: Wir haben uns auf die Fahne geschrieben, das Thema Mobilität unserer Kunden zu lösen. Dazu gehören der Verkauf von Autos deren Finanzierung, leasen, tunen, reparieren sowie auch das Vermieten. Im Vertrieb haben wir mit Mercedes und Skoda zwei sehr starke Marken. Wir führen aber auch Nischenprodukte wie Dodge und Fuso. Außerdem sind wir Deutschlands größter Händler für den Bottroper Autotuner Brabus, sowohl im Direktvertrieb, Fahrzeugreparatur, als auch im Umbau von Fahrzeugen. Die Restaurierung von Oldtimern, beispielweise von Mercedes-Benz G-Modellen, gehört ebenfalls dazu. Zur heutigen Zeit müssen wir uns in Nischen bewegen, um sich von riesigen Ketten abzuheben. Wir liefern Fahrzeuge für den Rentner und den Fahranfänger ebenso wie für den Vorstandsvorsitzenden und den Handwerker.
Wirtschaftsforum: Wie wird sich nach Ihrer Auffassung die Mobilität in den kommenden Jahren verändern?
Bernd Baldus: Sie wird sich verändern. Im Moment wird die Elektromobilität durch staatliche Subventionen einseitig gefördert. Ob das Gesamt ökologisch wie ökonomisch sinnvoll ist, sei hier nicht diskutiert und bewertet. Aber es wird einen Punkt geben, da werden die klassischen Verbrenner Motoren weder im Vertrieb noch im Service da sein. Darauf müssen wir uns einstellen und das Unternehmen vorbreiten.
Wirtschaftsforum: Was ist Ihre Strategie, seit Sie vor sieben Jahren das Steuer des Autohaus Ebert übernommen haben?
Bernd Baldus: Zunächst einmal haben wir uns wieder auf unsere Kernkompetenzen konzentriert. Das sind drei Prozesse: der Ersatzteilverkauf, der Automobilverkauf und der Reparaturauftrag. Diese drei Prozessketten haben wir in jedem Betrieb und bei jeder Marke optimiert. Wir haben viele junge Leute eingestellt, denn unser Wachstum braucht zusätzliche Menschen. Wir haben im Schnitt 70 Auszubildende und übernehmen fast alle. Einige junge Mitarbeiter, die Führungsaufgaben übernommen haben, wurden von Mitgliedern der Geschäftsleitung persönlich gecoacht. Für mich spielt eine große Rolle, dass uns gerade die jungen Menschen die Werte des Autohauses Ebert auch außerhalb der Firma transportieren und leben.
Wirtschaftsforum: Welches sind die Erfolgsfaktoren des Autohauses Ebert?
Bernd Baldus: Auf das, was wir versprechen, muss sich der Kunde verlassen können. Außerdem fordern wir, dass unsere Mitarbeiter jeden Kunden so behandeln, wie sie selbst gerne behandelt werden möchten. Unsere Mitarbeiter sind außerdem angehalten, Entscheidungen zu treffen. Eine schlechte Entscheidung ist oft besser als gar keine Entscheidung. Eben ʻEin Ebert, ein Wortʼ. Alles das führt in der Summe dazu, dass uns die Kunden als sehr gutes Autohaus wahrnehmen.
Wirtschaftsforum: Wohin führt der Weg in die Zukunft für Ihr Unternehmen?
Bernd Baldus: Wir werden die Kunden weiterhin intensiv beraten und betreuen. Die beste Werbung ist die der positiven Weiterempfehlung. Diejenigen, die in Verkauf, Auslieferung und Service gut sind, werden die Nase vorn und sich im Markt behaupten können. Nicht ohne Grund heißt es: Das erste Auto verkauft der Verkauf, das zweite der Service. Wenn sich der Kunde verstanden und bei allen Kontakten gut betreut fühlt, ist das sicherlich der Weg, um nachhaltig und auch langfristig Erfolg zu haben.
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